LEUCHTSTOFFLAMPE, LED- UND HALOGENLICHT
Möchten Sie erfahren, welche Auswirkungen moderne Leuchtmittel auf unser Glück und unsere Gesundheit haben? Mit welcher Raumbeleuchtung Sie richtig liegen?
WERTVOLLE EXPERTEN-TIPPS & INFORMATIONEN
IM INTERVIEW MIT HEINER REMAGEN
Lieber Heiner Remagen,
du bist Sachkundiger für Beleuchtung und leitest das Familienunternehmen „Remagen – Ideen für Licht & Raum“, in fünfter Generation in Köln. Wir teilen eine berufliche Leidenschaft: schöne Raumatmosphären & gesunde Raumenergien. Du beschäftigst dich schon lange mit den Auswirkungen des künstlichen Lichts auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen.
WIR BRAUCHEN LICHT ZUM GLÜCKLICH SEIN
Heiner Remagen: Mediziner sagen: wir modernen Menschen leben in „biologischer Dunkelheit“. Denn unsere Gene sind über hunderttausende Jahre an das helle Licht der Sonne gewöhnt. Außerhalb geschlossener Räume, stehen uns je nach Jahreszeit 2.000 – 100.000 Lux zu Verfügung. Heute leben und arbeiten wir überwiegend in geschlossenen Räumen und müssen mit max. 500 Lux nach Arbeitsstätten-Richtlinie Vorlieb nehmen. Damit kommen wir nicht in unsere Energie, der circadiane Rhythmus, unsere „innere Uhr“, kann nicht starten, das „Glückshormon“ Serotonin fehlt uns.
WIE UNTERSTÜTZEN WIR UNSERE GLÜCKSHORMONE?
Heiner Remagen: Morgens möglichst mindestens ¼ Stunde ins Tageslicht oder an einen hellen Fensterplatz. Wer leicht depressiv gestimmt ist, kann sich auch mit einer Licht-Therapielampe gut helfen.Und nachts sollte es ganz dunkel sein, damit das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet wird, wir uns erholen und unser innerer Heiler arbeiten kann.
Wir leben und arbeiten vorwiegend in künstlich beleuchteten Räumen. Es gibt viele Leuchtmittel mit unterschiedlichen Merkmalen. Stellst du sie uns bitte vor.
GLÜHBIRNE – LEUCHTSTOFFLAMPE – LED – HALOGENLICHT
Die Glühlampe
wurde vor ungefähr 160 Jahren erfunden, sie ist – wie die Sonne! – ein „Wärmestrahler“, mit vielen langwelligen Rotlichtanteilen und deshalb perfekt für unsere Gesundheit. Leider ist sie durch ihren hohen Stromverbrauch nicht so effektiv, weshalb andere Beleuchtungstechniken entwickelt wurden.
Die Leuchtstofflampe
ist etwa 80 Jahre alt, funktioniert durch einen Quecksilberdampf-Entladungsprozess. Sie benötigt nur 1/5 des Stroms der Glühlampe. Das Belastende für unsere Gesundheit ist der hohe Blaulichtanteil. Viele Menschen haben mit diesem Licht Probleme, für anspruchsvolle Sehaufgaben ist es weniger geeignet.
Die LED-Technik
verzichtet ebenfalls auf langwellige Rotlicht-Anteile, hat aber ein wesentlich besseres Spektrum als die Leuchtstofflampe und ist kostenmäßig noch einmal fast doppelt so effektiv. Weitere Vorteile sind die extrem lange Lebensdauer, die Schalt- und Stoß-Festigkeit.
HALOGENLAMPE, DAS AKTUELL BESTE
Die Halogenlampe
ist aktuell das Leuchtmittel, das am besten für unsere Augen und unsere Stimmung ist. Sie ist eine Glühlampe, mit langwelligen Rotlichtanteilen, mit einer Halogen-Edelgasfüllung. Diese Glühlampen haben eine um 30 % bessere Effizienz als die alte Glühlampe und sind deshalb weiterhin zugelassen – allerdings nur in klarer Ausführung.
In deinen Vorträgen habe ich erfahren, dass
ROTLICHTANTEILE WOHLTUEND FÜR UNSERE GESUNDHEIT
sind. Ich erinnre mich daran, dass ich als Kind, bei Erkältungen, vor eine Rotlichtlampe gesetzt wurde. Deine Arbeit gilt auch unserer Gesundheit, die einem zunehmend Einfluss von Blaulichtanteilen ausgesetzt ist.
ZU VIEL BLAULICHT STÖRT BIORHYTHMUS
Heiner Remagen: Wie beschrieben, haben alle Leuchtstofflampen (also auch die Energiesparlampen) und alle LED-Leuchten einen hohen blauen Lichtanteil. Fatalerweise strahlen aber auch alle PC-Monitore, TV- Bildschirme und Mobiltelefone sehr viel blaues Licht aus. Dadurch kann die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin gestört und unser Biorhythmus aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Das kann, je nach Konstitution zu Schlafmangel, Depression und allgemeinem Energieverlust führen.
ENERGIE SPAREN, GESUNDES LICHT
UND EINE SCHÖNE RAUMATMOSPHÄRE,
das klingt nach einer Herausforderung.
Heiner Remagen: In der Büro- und Arbeitswelt wird man aus Kostengründen nicht auf energiesparende („blaue“) Beleuchtung verzichten können. Dafür sollte man zuhause nur in Bereichen, die sehr lange eingeschaltet sind und in denen man sich nicht dauernd aufhält, mit Leuchtstofflampen und LED-Licht arbeiten (Außenbeleuchtung, Diele, Grundlicht in Wohnraum und Küche, etc.). Die Lese- und Geselligkeits-Plätze, also auch die Leuchte über Ess- oder Couch-Tisch, die Leuchten im Schlafzimmer oder neben dem Lesesessel würde ich immer mit Halogenlicht auswählen – der Wohnqualität und der Gesundheit zuliebe.
Eine ausgewogene Beleuchtung ist die Lösung. Wie schön, Balance ist immer wohltuend. Deine
TIPPS FÜR EINEN GESUNDEN KOMPUTER-ARBEITSPLATZ
Heiner Remagen: Wegen des oben beschriebenen hohen blauen Lichtanteils des Bildschirms sollte eine Tischleuchte mit Halogenlampe bestückt sein – das hilft auch unserer Makula gegen eine frühzeitige Schädigung (Makuladegeneration); der große rote und infrarote Lichtanteil der Halogen-GLÜH-Lampe gleicht den oxidativen Stress durch das Blaulicht, zum Teil aus.
AUGEN DEUTLICH ENTSPANNTER
Ja, seitdem ich eine Halogenlampe am Schreibtisch nutze, sind meine Augen deutlich entspannter. Du hast bestimmt weitere Tipps für uns.
Heiner Remagen: Gegen Abend kann ich eine Blue-Light-Protect-Brille empfehlen, damit die um ca. 18 Uhr einsetzende Produktion des Schlafhormons Melatonin nicht unterdrückt wird.
Die Tastatur sollte von der Seite und nicht zu hell beleuchtet sein, die Lichtquelle nicht im Bildschirm zu sehen sein (indirekte Blendung). Ist die Tastatur hell (weiß und/oder viel Aluminium), dann wird eine zu helle Lichtquelle zu einer Blendung oder Überstrahlung führen, d.h. die Pupille schließt sich und erschwert dadurch den Sehvorgang auf dem Bildschirm. Auch glänzende Ecken am Monitor, von Gegenständen auf dem Tisch oder sogar der eigenen Brille können eine solche nicht steuerbare Schutzfunktion unserer Augen auslösen.
Heiner, ich danke dir sehr für dieses interessante und informative Interview.
Heiner Remagen: Liebe Carolin, ich wünsche Dir und Deinen Lesern immer
GUTES LICHT FÜR EIN ENERGIEREICHES LEBEN!
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. www.remagenlicht.de
Danke für dieses tolle Interview. Ich benutze bisher ausschließlich Glühlampen. Jetzt weiß ich warum und dass ich guten Gewissens auch Halogen- und LED-Licht verwenden kann. Auch die Tipps für die Arbeit am PC werde ich beherzigen. Herzlichen Dank – ich freue mich auf weitere so praktische Hilfe.
Liebe Grüße Katrin
Hallo Katrin,
ich konnte mich auch nur schwer von der guten alten Glühbirne trennen. Ihr Licht war einfach warm und gemütlich. Die modernen Leuchtmittel erschienen mir teilweise kühl und nicht angenehm. Ich war verunsichert, bis ich einen Vortrag von Heiner Remagen besuchte. Seine Informationen empfand ich erleichternd. Jetzt habe ich eine Webseite mit Blogbeiträgen und kann diese und viele andere Informationen mit euch teilen.
Viele Grüße, Carolin
Sehr interessanter Beitrag – es zeigt mal wieder, dass mein eigenes Empfinden zu den verschiedenen Beleuchtungsmitteln intuitiv richtig war – und wunderbar, hier die fachliche Erklärung dafür zu erhalten!
Vielen Dank und herzliche Grüße, Yvonne
Hallo Yvonne,
du hast eine tolle Intuition. Bei mir argumentierten Intuition und Umweltbewusstsein miteinander, ohne klaren Sieger. Erst die fachlichen Infos haben mich schließlich zu einer klaren Einstellung geführt. Jetzt bin ich ganz zufrieden.
Viele Grüße, Carolin
Liebe Carolin,
da ich mir gerade überlege, was für eine Lampe ich für meinen Gangbereich haben mag, habe ich mich an deinen Blogbeitrag erinnert..:) und ihn gerade gelesen. vielen Dank dir. Es ist schön, zu lesen, dass ich mit meinem Gefühl ganz richtig lag (ich mag gerne Halogenlampen, hatte aber in letzter Zeit teilweise Bedenken, da sie eben nicht so energiesparend sind wie LEDs). und so werde ich mich wohl „trotzdem“ für eine Halogen-variante entscheiden…weil es sich schön für mich anfühlt :). Danke für deinen schönen Beitrag.
liebe Grüße Christine
Liebe Christine,
ja, auf unsere Gespür, dass sich etwas gut anfühlt, können wir uns wirklich verlassen! Wenn es sich dann auch im Außen bestätigt, tut es gut und das Vertrauen in unseren Instinkt wächst munter weiter und das ist Anlass zum Feiern 🙂
Viel Freude mit deiner neuen Gangbeleuchtung, Carolin
Liebe Carolin,
ein sehr interssanter Atikel und sicherlich für viele sehr aufschlussreich. Dennoch würden mich 4 Sachverhalte noch interessieren:
1. Blau ist meine Lieblingsfarbe. Wie kann ich das dann verstehen, dass Blautöne im Lichtsprektrum nicht so gut sind für meine Gesundheit?
2. Mich würde auch interessieren mit welcher Frequenz die einzelnen Leuchtmittel flimmern. Bei der Glühlampe weiß ich, dass die Erhitzung der Wendel durch die Wärmekapazität kaum oder gar kein Flimmern erzeugt. Wie ist das bei der Leuchtstoff- bzw. Sparlampe und wie ist das beim LED-Licht?
3. LED-Lampen gibt es inzwischen auch in warm-weiß. Sind die auch nicht so gut für die Gesundheit?
4. Ist das, was Herr Remagen darstellt, seine persönliche Meinung und Erfahrung oder liegen hier auch wissenschaftliche Untersuchungen vor, welche die Aussagen von Herrn Remagen stützen? –> Menschen können sehr unterschiedlich sein.
Für eine Antwort wäre ich Dir sehr dankbar.
Lieber Claus,
sicherlich kannst du deine Lieblingsfarbe Blau weiterhin genießen. Die Farben, die wir sehen können haben in diesem Fall nichts zu tun, mit den Farben, die wir im weißen Tageslicht nicht sehen können.
Das natürliche Tageslicht setzt sich aus sieben Spektralfarben zusammen. Diese natürliche Zusammensetzung lässt alle Lebewesen auf dieser Erde gedeihen. Dem künstlichen LED-Licht fehlen bedeutende Spektralfarben, hier entsteht ein Ungleichgewicht. Soviel ich weiß, sind LED-Lampen mit warm weißer Ausstrahlung ebenso ungesund wie die anderen LED-Lampen. In der LED-Technik fehlt der rote Wellenlängenbereich.
Viel besser als ich, kann das ein Fachmann oder eine Fachfau aus dem Gebiet der Raumbeleuchtung erklären. Schau dich doch einmal auf der Seite von RemagenLicht um, das sind Lichtexperten seit Generationen.
Herzliche Grüße, Carolin
Danke für die Mühe, die Sie sich gemacht haben, um das alles zusammenzutragen.
MfG Banyo