Der gesunde Umgang mit allen Gefühlen!

Mehr Klarheit im Kopf, mehr Leichtigkeit im Leben, besser schlafen können!

Warum es uns erleichtert und entspannt, all unsere Gefühle anzunehmen.

Heute geht es um den gesunden Umgang mit Gefühlen und der Tatsache, dass es uns zutiefst entspannen kann, wenn wir all unsere Gefühle annehmen. Als ich davon zum ersten Mal hörte, dass es mich befreien und entspannen soll, war meine erste Reaktion: „Oh je, mein Kopf ist doch schon so voll, jetzt soll ich mir das auch noch alles anschauen, was ich nicht sehen möchte?“ Mein Verstand signalisierte Überforderung und hatte keine Lust weiteren Problemen und fehlenden Lösungen zu begegnen. Damals war mein Widerstand  groß, aber auch meine Not. Meine Not, mich endlich aus einer schon lange andauernden Überforderung zu befreien.

Ich habe mich auf dieses Experiment eingelassen und war erstaunt, wie angenehm wirkungsvoll es ist, allen Gefühlen zu begegnen.

Gefühle verstecken, sie wegdrücken oder sie übergehen verstopft den Fluss unserer Lebensenergie. Gefühlen zu begegnen (ohne nach Lösungen zu suchen!) befreit, erleichtert und klärt. Mit einem klaren Kopf leben und schlafen wir entspannter. Wer jetzt Lust hat seinen Kopf zu klären, Leichtigkeit und Entspannung zu genießen, für den ist die Geschichte von Klara und dem Hotel der Gefühle ganz wunderbar.

Klara und das Hotel der Gefühle 

Stell dir vor, dass in deinem Kopf ein kleiner Hotelbetrieb ist. Alle Räume in diesem Hotel sehen so aus, wie du es dir vorstellst. Wie würdest du sie gestalten? Welche Farben, welche Stimmung wünschst du dir? 

Du hast eine sehr fähige Mitarbeiterin an der Rezeption sitzen, nenne wir sie Klara. Klara ist ein liebevoller, offener und neugieriger Mensch. Sie heißt alle Gäste gleichermaßen herzlich willkommen, egal wie sie sich ihr gegenüber verhalten. Jeder Gast bekommt ein schönes Zimmer, denn jeder ist ein Bote mit einer wichtigen Botschaft und darf bleiben, solange es nötig ist. Bestimmt hast du es bereits erraten, die Gäste sind deine Gedanken und Gefühle.

Lass dich in der Lobby in einen weichen bequemen Sessel sinken und lehn dich entspannt zurück. Dabei beobachtest du das Treiben an deiner Rezeption. Beobachte Klara, wie sie beim Einchecken fragt wie der Gast heißt. Die antworten vielleicht: „Unruhe“, „Kontrolle“, „Überforderung“, „Frust“ oder „Zufriedenheit“, „Glücklich sein“, „Kreativität“, „Freude“. Beobachte, ob Klara alle Gäste gleich gerne eincheckt. Stellt sie mit allen gleich eine gute Verbindung her? Bei welchem Gast fällt es ihr schwerer?  

Beobachte Klara, sie macht ihren Job und du schaust entspannt zu.  

Wie verhalten sich die Gäste gegenüber Klara? Behandeln sie sie von oben herab oder provozieren sie? Sagen sie Negatives voraus („Das klapp ja eh nicht!“)? Oder weichen sie im Gespräch mit Klara aus, drucksen herum und würden sich am liebsten verkriechen? 

Dann frag Klara sie freundlich: „Warum bist du hier?“ „Was hast du für eine Funktion?“ „Möchtest du mich vor etwas behüten oder beschützen?“ „Möchtest du dafür sorgen, dass es mir gut geht?“ „Möchtest du dafür sorgen, dass ich Erfolg habe, dass mich die Menschen lieben?“  

Du beobachtest nur, sitzt weiterhin entspannt in deinem Sessel.

Bei Gästen, die Klara Angst machen, sagt sie sich: „Du bist nur ein Gedanke, ein Ereignis in meinem Kopf, keine Tatsache. Bei Gästen, die ihr Unwohlsein bereiten, denkt sie: “Du bist ein Gefühl, das auch bald wieder abreist, wenn es seine Funktion als Bote erledigt hat.

Positive und negative Gefühle wachsen,
sobald wir mit ihnen in Interaktion gehen!

Unsere aktive Aufmerksamkeit lässt ein Gefühl wachsen. Sobald wir mit einem Glückgefühl in Resonanz gehen, es genießen, uns darüber freuen oder es teilen, wird es wachsen. Genauso verhält es sich mit negativen Gefühlen. Wenn wir einem negativen Gefühl mit Widerstand oder Ablehnung begegnen, sobald wir versuchen es wegzudrücken, ihm auszuweichen, dann wird es wachsen!

Unsere aktive Aufmerksamkeit lässt ein Gefühl wachsen.

Positive und negative Gefühle schmelzen,
sobald wir sie nur wahrnehmen und nichts tun!!!

Bleiben wir beim Beispiel des Glücksgefühls. Wenn wir dieses Gefühl nur schulterzuckend registrieren und ihm keine weitere Beachtung schenken, kann es nicht in uns wirken. Es verliert seine positive Energie, verkümmert und verschwindet schließlich. Das gilt genauso für die negativen Gefühle. Das Motto lautet: Gefühle erkennen und absichtslos annehmen. „Ich sehe, dass du da bist.“ Nicht mehr und nicht weniger. Erfahrungsgemäß schmilzt mit unserem Einverständnis unsere Gefühle wahrzunehmen schon ein Teil ihrer bedrohlichen Energie dahin.

Unsere passive Aufmerksamkeit, nicht zu interagieren, lässt unsere Gefühle schmelzen und kleiner werden.

Klara hilft dir dabei!

Nichts zu tun und nur zu beobachten kann man wunderbar mit seiner Klara üben. Setzt dich in den Sessel, nehme deine Gefühle wahr und schau dir an, was bei Klara an der Rezeption geschieht. Dabei kann so viel liebvolle Veränderung im Kopf entstehen.

Bei der letzten Begegnung mit meiner Klara checkte die Wut ein. Ich war erstaunt, wie gelassen Klara den laut tobenden Gast begrüßte. Mit einem klaren, sanften „Bitte schön“, reichte sie ihm lächelnd die Schlüssel. Ich saß in meinem Lieblingssessel und sah verblüfft zu, wie sich im Gesicht des Gastes Verwirrung spiegelte und sich das wütende Schimpfen zu einem brummigen Gemurmel wandelt, während er sich seinen Schlüssel schnappte und zum Zimmer stampfte. Großartig Klara, dachte ich und musste über mich schmunzeln, denn jetzt hatte ich selbst ein Lächeln im Gesicht.

Du kannst mit deiner Klara üben. Setzt dich eine Woche lang morgens und / oder abends in deine Hotellobby und beobachte deine Klara. Wenn du magst, schreib mir anschließend was du erlebt hast oder wenn du Fragen dazu hast. Ich bin gerne für dich da.

Alles Liebe für dich und deine Klara!