Die Wachstumsbremse lösen

Unzufrieden und orientierungslos wie`s weitergehen soll?

So befreist du dich von deinen Fesseln.
So löst du deine Wachstumsbremse.

Jeder von uns kennt das Gefühl unzufrieden, ratlos, ja fast ohnmächtig an einem Punkt im Leben zu stehen und einfach bei allen Lösungsansätzen zu spüren:

Ich kann es nicht, ich weiß nicht wie, ich kann es nicht ändern.

Blitzschnell liefert unser Kopf die passenden Argumente, die uns bestätigen, dass wir es tatsächlich nicht ändern können weil, der Zeitpunkt ungünstig für Veränderung ist, das Geld nicht reicht oder wir zu wenig Energie haben. Überfordert geben wir auf und fühlen uns obendrein auch noch als Versager.

Du bist ein/e Wegsucher/in und du willst wachsen.

Und sehr wahrscheinlich stehst du genau dann, wenn du so verzweifelt bist, an einem wichtigen Punkt in deinem Leben. Du möchtest genau jetzt dein Leben deinen Bedürfnissen neu anpassen, dich neu ausrichten, wohlfühlen und weiterentwickeln.

Oftmals liegt die Ursache, warum wir unseren Weg nicht gehen können oder unsere Idee nicht umsetzen können, nicht in der Gegenwart. Unsere Ohnmacht, unsere Überforderung sind vielmehr begründet in einem Überbleibsel aus früherer Zeit. Mit diesen alten Resten blockieren wir die gewünschte Veränderung und bremsen unsere natürliche Entwicklung regelrecht aus.

Wer den Mechanismus der Wachstumsbremse versteht,
kann die Bremse selber lösen.

Diese wunderbare Geschichte von Jorge Bucay hilft uns dabei.

 „Der angekettete Elefant

Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert, und am meisten gefielen mir die Tiere. Vor allem der Elefant hatte es mir angetan. Wie ich später erfuhr, ist er das Lieblingstier vieler Kinder. Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau.

Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einen kleinen Pflock angekettet. Der Pflock war allerdings nichts weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte. Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich ganz außer Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte, einen Baum mit samt der Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte.

Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute. Was hält ihn zurück? Warum macht er sich nicht auf und davon? 

Als Sechs- oder auch als Siebenjähriger vertraute ich noch auf die Weisheit der Erwachsenen. Also fragte ich einen Lehrer, einen Vater oder Onkel nach dem Rätsel des Elefanten. Einer von ihnen erklärte mir, der Elefant mache sich nicht aus dem Staub, weil er dressiert sei. Meine nächste Frage lag auf der Hand: „Und wenn er dressiert ist, warum muss er dann noch angekettet werden?“.

Ich erinnere mich nicht, je eine schlüssige Antwort darauf bekommen zu haben. Mit der Zeit vergaß ich das Rätsel um den angeketteten Elefanten und erinnerte mich nur dann wieder daran, wenn ich auf andere Menschen traf, die sich dieselbe Frage irgendwann auch schon einmal gestellt hatten.

Vor einigen Jahren fand ich heraus, dass zu meinem Glück doch schon jemand weise genug gewesen war, die Antwort auf die Frage zu finden:

Der Zirkuselefant flieht nicht, da er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Pfad gekettet ist.

Ich schloss die Augen und stellte mir den wehrlosen neugeborenen Elefanten am Pflock vor. Ich war mir sicher, dass er in diesem Moment schubst, zieht und schwitzt und sich zu befreien versucht. Und trotz aller Anstrengung gelingt es ihm nicht, weil dieser Pflock zu fest in der Erde steckt. Ich stelle mir vor, dass er erschöpft einschläft und es am nächsten Tag wieder, und am nächsten…..

Bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, das Tier seine Ohnmacht akzeptiert und sich in sein Schicksal fügt.

Dieser riesige, mächtige Elefant, den wir aus dem Zirkus kennen, flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, dass er es nicht kann.

Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt.

Und das Schlimme dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat. Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.

 

Uns allen geht es immer wieder einmal so, wie dem Elefant im Zirkus. Dann bewegen wir uns um unsere alten Pflöcke und glauben, zu wenig Raum für unsere eigene Entfaltung zu haben. Also, lasst uns unsere Pflöcke entdecken und uns davon befreien.

Ich wünsche jedem viel Entdeckerfreude!

Motiviert von Bucays Geschichte, habe ich meinen Tagesablauf einmal nach solchen Pflöcken durchsucht. Ich konnte feststellen, dass ich manche Dinge einfach tat, weil ich sie schon lange so tat. Sie waren zur Routine geworden, hatten ihren Sinn heute allerdings verloren.

Wenn mir Routinen nicht mehr helfen, mich nicht mehr unterstützen, dann kann ich sie auch weglassen und so Platz für neue Ideen und neue Freiheiten schaffen. Und so habe ich kurzentschlossen ein paar Routinepflöcke aus dem Boden gezogen und mir mehr Bewegungsfreiheit geschenkt.

Es fühlt sich erleichternd und befreiend an,
den einen oder anderen Pflock aus dem Boden zu ziehen.

Jetzt wünsche ich dir viel Freude beim Pflöcke ziehen und deinen neuen kleinen Freiheiten.