Eine Mutmacher Erfahrung
Wenn wir einen nächsten Entwicklungsschritt ansteuern, kann es sein, dass wir auf eine große Portion Gegenwind treffen. Manchmal gelingt es uns durch den Widerstand hindurchzugehen und manchmal ist der Gegenwind so kräftig, dass wir aufgeben, erstarrt stehen bleiben oder auf unserem Weg umkehren.
Wer Trauma (bewusst oder unbewusst) im Gepäck hat, kann oftmals seinen Weg nicht wie gewünscht fortsetzen. Es scheint schier unmöglich sich dem Ziel zu nähern, auch wenn wir uns noch so sehr anstrengen. Über den Verstand lässt sich die Lage nicht entspannen, da der Körper und die Nerven mit Gefühlen und Blockaden reagieren.
Der liebvolle, hilfreiche Umgang mit Gegenwind
Ich kenne solchen Gegenwind gut, aus meinem Leben und aus dem Leben meiner Coaching-Klientinnen. Meine Erfahrung ist, dass es einen sanften und liebevollen Umgang mit Gegenwind gibt. Dazu möchte ich eine kleine Geschichte mit euch teilen, in der Anika, ihr Name ist frei erfunden, stellvertretend für all die steht, die im Gegenwind laufen lernen.
Anika und die Mutmacher Erfahrung
Anikas Wunsch war es, sich zu einem Schnuppercoaching bei mir anzumelden. Sie schrieb mich kurz an, und ich antwortete mit Terminvorschlägen. Bereits hier stoppte ihr Weg. Sie meldete sich noch einmal, erhielt wieder Terminvorschläge aber ich erhielt keine Antwort von ihr. Sie konnte, wie sie mir später berichtete nicht antworten, sich nicht auf diesen ersten Schritt einlassen. Sie fühlte sich wie gelähmt.
Anika haderte mit einer Blockade / Traumatisierung, den ersten Schritt zu machen. Obwohl ihr Verstand sagte: „Lass uns Hilfe suchen und annehmen“ und ihr Herz sich nach Unterstützung sehnte, war es ihr nicht möglich. Auf ihren dritten Versuch mit mir in Kontakt zu gehen, antwortete ich nicht mit Terminen, sondern fragte sie in einer Mail ob sie erst einmal etwas anderes ausprobieren wolle? Es ist die Methode sich liebevoll und achtsam einer Blockade zu nähern.
Innehalten, das Ziel loslassen
Ich lud sie ein, sich innerlich vorzustellen, wie sie im Gegenwind steht, der stark und kräftig pustet. Ich lud sie ein NICHT nach vorne zu gehen, sondern stehen zu bleiben. „Ich stehe hier auf meinem Weg, mein Ziel sehe ich aber ich bleibe stehen und beobachte mich im Wind. Kann ich meine Finger ein wenig bewegen, spüre ich meine Füße auf dem Boden?“
Ein Krafttier zur Unterstützung an deiner Seite
Um nicht alleine zu sein, bot ich ihr an sich ein Krafttier dazu zu holen. Ich selbst wünsche mir in solchen Fällen gerne einen starken Bären oder einen großen Drachen an meine Seite.
Gepäck abstellen
Gestärkt durch einen Begleiter bot ich Anika jetzt an ihr Gepäck abzustellen. Vor lauter Anstrengung merken wir gar nicht, was wir alles mit uns schleppen. Sie sollte einmal schauen ob es eine Tasche mit Gefühlen von Scham, einen Koffer voller Vorwürfe, einen Rucksack mit Verachtung oder andere Gepäckstücke gab. Ich lud sie ein ihr Gepäck abzustellen und sich erneut im Wind zu spüren.
Sie berichtete, dass es für sie angenehmer wurde zwischen den Gepäckstücken. Sie die ein oder andere Windböe wahrnahm, die ihr entgegenschlug aber stehen bleiben konnte. Sie fühlte sich ein bisschen leichter und wurde sogar etwas neugierig auszuprobieren, einen Fuß nach vorne, zur Seite und wieder zurück zu stellen.
Erste kleine Schritte genießen
An dieser Erfahrungsstelle, freue ich mich immer gemeinsam mit meinen Klientinnen über ihren Mut, sich in kleinen Häppchen neugierig auszuprobieren. Sobald die spielerische Komponente einfließt entspannt sich unser Nervensystem.
Oftmals begleitet ab hier auch ein leichtes verschmitztes Schmunzeln weitere Gehversuche. Wir lernen unseren Körper kennen und probieren mit ihm aus was möglich ist ohne „in Gefahr“ oder Stress zu geraden.
Trauma bewusster Umgang mit Gegenwind
Anika hat sich nach den ersten Mails auf ihren ganz persönlichen Heil- und Entwicklungsweg begeben und Coaching Termine bei mir vereinbart. Mehr über meine Coachingarbeit und den Berichten meiner Klientinnen findest du hier: Coaching mit Seele, ein Trauma bewusster Weg für Körper, Verstand und Seele.
Alles Liebe,