Trauma bewusst und mit Schmunzel Effekt
Hey ihr Lieben,
vor einigen Wochen habe ich mir bei einem Fahrradsturz den linken Fuß gebrochen. Von einem Moment auf den anderen stand alles still und ich hatte viel Zeit, die Heilungsprozesse meines Körpers zu beobachten. Es war interessant, lehrreich und manchmal auch amüsant, dem Körper, der Seele und dem Geist zuzuhören und zu sehen, wie sie das Erlebte verarbeiten. So wurde die schulmedizinische Behandlung durch die heilsamen Impulse meines Teams: Körper – Geist – Seele tatkräftig unterstützt.
Das war geschehen:
Im regennassen Park versperrte mir plötzlich ein entwurzelter Baum den Weg. Das Brems- und Ausweichmanöver mit dem Fahrrad auf matschigem Untergrund führte zum Sturz und der gebrochene Fuß landete in einem Airwalker-Stiefel / Gipsersatz. 10 Tage Fuß hochlagern und 6 Wochen kein Fahrrad, kein Auto.
Erster Tag – Ruhe und Leberwurst
Oft nehme ich meine Hündin mit, sie läuft gerne schnell neben dem Fahrrad her. Nun bin ich froh, dass ich sie nicht dabeihatte. Allerdings fremdelt sie, die Krücken und der große Stiefel sind ihr nicht geheuer und unter Schmerzen verhalte ich mich ungewohnt. Ich höre mir eine beruhigende Meditation an, die beim dritten Mal endlich bei mir ankommt, mich entspannt und damit auch dem Hund gut tut. Auf die Krücken kommt unten etwas leckere Hundeleberwurst, so wird aus der feindlichen Krücke ein leckerer Mitbewohner 😉 und endlich akzeptiert.
Zweiter Tag – Verstand lockt Körper aus den Schmerzen
Mein ganzer Körper schmerzt wie im Muskelkater und erinnert mich daran, dass nicht nur der Fuß betroffen ist. Da taucht die Erinnerung an eine Szene im Meer auf, wo ich im Wasser liege und mich schwerelos getragen fühle. Ich versuche zu pendeln: Vom schmerzenden Körper zur Urlaubserinnerung, ganz langsam hin und her, hin und her. Es dauert eine Weile, dann gelingt mir das Pendeln. Ich denke: Wie liebevoll hier der Verstand dem Körper hilft, nicht nur im Schmerz zu verweilen. Das Pendeln ist übrigens ein hilfreiches Werkzeug aus meiner Arbeit als Coach.
Tag drei – Schuldgefühle und die Seele
Während meiner Morgenmeditation merke ich, dass mein Verstand noch sehr mit dem Unfallhergang beschäftigt ist. Er sitzt noch an der Unfallstelle, rauft sich verzweifelt die Haare und quält sich mit Vorwürfen: „Warum haben wir den blöden Baum nicht vorher gesehen? Wie hätte ich den Sturz verhindern können? Alles meine Schuld!“ Er wirkt aufgebracht, lässt sich mit Argumenten nicht beruhigen. Meine Seele kommt hinzu, sie ist voller Mitgefühl: “Du hast dein Bestes gegeben lieber Verstand, du kannst nicht alles wissen und vorhersehen. DU TRÄGST NICHT die Schuld!“ Ruhig und liebevoll spricht sie mit ihm. Ich bin erstaunt, wie erleichternd diese Worte auf den Verstand wirken. Schuldfrei und fast fröhlich lässt er sich von der Unfallstelle wegführen. Bei dieser Szene geht ein wohliges Aufatmen durch meinen Körper. Die Seele hilft dem Verstand und mein Körper atmet auf, so wohltuend.
Am Ende meiner Morgenmeditation kommen die energetischen „Tatortreiniger“ zur Unfallstelle. Sie reinigen und harmonisieren den Weg im Park. Toll, auch hier geht ein wohliges Aufatmen durch meinen Körper.
Tag vier – Nerven Stress und Micromovements
Teile des Nervensystems sind immer noch sehr angespannt, wie im Moment des Sturzes. Mit Hilfe der Micromovements aus meinem Morgenlicht Trauma Training lösen sich die Verspannungen allmählich und kommen in einen angenehmen Fluss. Ich werde weiter mit den sanften Bewegungen arbeiten.
Tag fünf – Starke Helfer – Panik und Spaß
Die rechte Schulter und der rechter Arm schmerzen, obwohl doch der linke Fuß gebrochen ist.
In der rechten Körperseite zeigt sich eine Dynamik, ein kindlicher Anteil, der wild entschlossen ist zu kämpfen und mit aller Kraft den Baum von uns fernhalten will. Ich lade innere Helfer zu seiner Unterstützung ein. Erzengel Michael schiebt sich zwischen uns und den Baum, der auf uns zukommt. Der kleine Anteil versteckt sich hinter dem „starken“ Michael. Ich spüre ein dankbares Lächeln in mir. Dann entdecke ich einen fauchenden Drachen, der mit Feuerschweifen die Gefahr abwehrt. Der kleine Anteil ist begeistert und faucht und brüllt mit dem großen Drachen eifrig mit. Ich spüre, wie sich die Stimmung in mir, von ängstlicher Panik in freudiges Mitmachen wandelt.
Woche zwei – die Knochen und Loriot
Die mediativen Heilungserfahrungen der ersten Tage haben mich bisher nicht zur Bruchstelle im Fuß geführt. Diese Knochen wollte in Ruhe gelassen werden. Heute konnte ich zum ersten Mal die Stimmung der Knochen dort wahrnehmen. Sie wirkten grau, müde und erschöpft. Sie wollen einfach nur da sein, getragen von den vielen gesunden Energien ihrer Umgebung und wollen nicht angesprochen werden.
Das ist auch eine wichtige Grundlage meiner Morgenlicht Coachingarbeit: Dem Körper zuzuhören und sein Ja und Nein zu respektieren. Es hilft ihm liebevoll, sein eigenes Tempo in der Heilungsarbeit zu finden. Dabei wächst das Vertrauen und die Zusammenarbeit von Körper und Geist (Verstand).
Schmunzelnd denke ich an einen Sketch von Loriot: „Feierabend – ich will nur noch hier sitzen“. Darin sitzt ein älterer Herr zufrieden in seinem Lieblingssessel und will einfach nur da sitzen, während seine Frau in der Küche hin und her wuselt und ihn animieren will, aktiv zu werden. Ich schaue mir den Sketch von Loriot an und habe fast das Gefühl, dass auch meine Knochen leise mitschmunzeln.
Glücklich und auf freiem Fuß
Durch die aktive Mitgestaltung meines Heilungsprozesses im Team Körper-Geist-Seele fühle ich mich meinem Schicksal nicht mehr so ausgeliefert. Denn durch das aktive Einbringen meiner Möglichkeiten schreibe ich aktiv am Drehbuch meiner Heilung mit. Das tut mir richtig gut und gleicht mein „Stillgelegt sein“ sehr angenehm aus. So sitze ich da, mit meinem Airwalker Stiefel und bin tatsächlich auch glücklich 😉.
Zwei Wochen später brauche ich den Stiefel nicht mehr, hurra. Die Knochen sind gut verheilt und ich bin wieder zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs. Vieles ist schon wieder möglich, anderes braucht noch Zeit. Ich bin weiterhin im Dialog mit meinem Körper, meinem Geist und meiner Seele. Der Unfall hat uns als Team stark gemacht.
Die wertvollen Geschichten von unerlösten Körpererfahrungen
Als Coach für Trauma und körperbewusste Heilungswege bin ich durchaus vertraut mit den kleinen „Wundern“ auf diesem Weg. So viele unerlöste Körpererfahrungen durfte ich in den letzten Jahren bei mir selbst und bei meinen Klienten begleiten und erlösen. Und immer wieder staune ich, wie hilfreich die Arbeit mit Körper, Geist und Seele für unsere emotionale und körperliche Heilung und unser Wachstum ist.
❤ In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gesundes Wachstum.
❤ Und wenn dich etwas beschäftigt, das du gerne einmal in einer Coachingsitzung bearbeiten möchtest, dann begleite ich dich gerne dabei.